Das Schloss in Schauenstein
Geschichte und Baugeschichte: Ein erster befestigter Ansitz wohl noch im Laufe des 12. Jh. entstanden. 1230 wird ein Otto „von Schoawinstein“ genannt, Ministeriale Ottos von Andechs-Meranien. Im späten 13. Jh. gelangt die burg und freieigene Herrschaft in die Hände der schwäbischen Wolfstrigel. Um 1350 Beugung unter die Lehenshoheit der Vögte von Weida, 1357 Lehen der Burggrafen zu Nürnberg. 1386 und 1388 verkaufen Otto und Wigiläus Wolfstrigel Veste und Stadt Schauenstein nebst allen Gütern an den Burggrafen Friedrich VI.; die Burg wird fortan Sitz der Amtsleute. 1417 abgebrannt und 1430 durch die Hussiten vermutlich erneut beschädigt, wird das Schloß 1480 wiederaufgebaut; Umbau und Erweiterungen 1594. 1696 ankauf durch Gotthard Quirin Graf Tattenbach zu Selbitz und Verpachtung; In den folgenden Jahren wird das Schloß zunehmend baufällig. 1716 im Besitz des Christoph Rudolf von Drechsel, amtsmann zu Schauenstein und Helmbrechts; 1728 Veräußerung an Georg Heinrich Sigmund von Wallenroth, nach dessen Tod es dem Markgrafen Friedrich zufällt. 1750 Erwerb durch den Vogteiadjunkten Christian Ludwig Solger, der den weitgehend zur Ruine gewordenen Bau bis 1754 einer gründlichen Wiederherstellung unterzieht. In der Folgezeit häufiger Besitzerwechsel. Um 1911 Umbau in eine Schuhfabrik mit Arbeiterwohnungen, dabei weitgehender Verlust der spätbarocken Innenausstattung. 1938 durchgreifende Wiederherstellungsarbeiten durch die Stadt Schauenstein, in deren Besitz das Schloß noch heute ist. 1953 neuerliche Veränderungen durch den Einbau von Wohnungen.
(Städtisches Heimatmuseum und das Oberfränkische Feuerwehrmuseum sind heute im 2013-15 umfangreich (mit Rückbau der Wohnungen) renovierten Schloss untergebracht.)
Schauensteiner Schloss: Grundriss – Ansicht
Abb. und Text Baugeschichte aus: Karl-Ludwig Lippert „Landkreis Naila“, Deutscher Kunstverlag, München, 1963
(Fotos: © Harry Kurz, Museum Naila)