St. Johannes Baptista in Lichtenberg (Markgrafenkirche)
Die Johanneskirche in Lichtenberg ist eine evangelisch-lutherische Pfarrkirche
Baugeschichte: In freieigenem Besitz der Grafen von Orlamünde und 1337 erstmals urkundlich erwähnt, besteht in Lichtenberg 1410 eine Kapelle St. Johannis in der Stadt, die bis 1497 zur Pfarrei Steben gehört. Baunachrichten fehlen für diese erste Kapelle, wie auch für die Erweiterung zur Kirche mit massivem Turm; letzterer spielt 1444 bei der Belagerung der Burg durch Truppen der Reichsstadt Nürnberg eine Rolle.
Die Abmessungen des bestehenden Baues gehen vermutlich auf einen Neubau der zweiten Hälfte des 17. Jhds und auf den Wiederaufbau nach Beschädigungen im Bundesständigen Krieg 1554 zurück, der, 1580 beendet, eine Erweiterung des Langhauses nach Norden mit sich bringt.
Weitere Baumaßnahmen 1632; kurz darauf, 1634, Schäden bei der Einäscherung der Stadt durch die Kroaten. Die schleppend erfolgende Wiederherstellung 1639 mit dem aufsetzen eines neuen Daches abgeschlossen (Baumeister: Martin Steinsdörffer).
1669 Einsturz des Westturmes; 1672 Neubau an anderer Stelle, im Osten, dem Chorschluß vorgesetzt. Beendigung der Ausstattungarbeiten 1685 mit der Anschaffung einer neuen Orgel.
Beim Stadtbrand 1738 die Kirche wieder in Mitleidenschaft gezogen; Wiederherstellung 1740-43. 1814 neuerlicher Brand und nachfolgend Wiederaufbau, der im wesentlichen 1816 (lt. Jahrzahl an der bis 1936 vorhandenen Portalrahmung) vollendet ist.
1886 umfangreiche Renovierungsarbeiten und neugotische Innenausstattung unter Leitung von Ferdinand Behringer, Bildhauer und Vergolder zu Bayreuth.
Letzte durchgreifende Restaurierung 1936: teilweise Herausnahme der um 1816 errichteten Doppelemporen, Abtrennung einer Vorhalle durch Untermauerung der Westempore, Beseitigung der neugotischen Ausstattung.
St. Johannes: Grundriss – Ansicht
Abb. und Text Baugeschichte aus: Karl-Ludwig Lippert „Landkreis Naila“, Deutscher Kunstverlag, München, 1963
(Fotos: © Harry Kurz, Museum Naila)