Dr. Georg Hübsch
geb. am 22.8.1810 in Baiersdorf
gest. am 20.9.1872 in Eysölden bei Roth am Sand
k. prot. Pfarrer in Helmbrechts, vordem in Naila, und Mitglied mehrerer historischen Vereine, schrieb eine Chronik der Stadt und des Bezirks Naila.
Für ein Buch des Badearztes Dr. Klinger in Bad Steben zeichnete er 1866 eine Karte des Fluss-Einzugsgebiets der Selbitz.
(Helmbrechts 1863)
Alte Ansichten von Naila
Geschichte der Stadt und des Bezirks Naila
Im Originaltext mit Korrekturen zum Inhalt
nach Willi Schmeißer (aus der heimatkundlichen Beilage der Nailaer Zeitung Nr.14 vom 10. Dezember 1963)
zusammengestellt von Wolfgang Brügel
Vorwort zur Chronik
In dieser für Naila neuen Arbeit sind die Daten der historischen Entwicklung des Ortes zusammengestellt. Die Zusammenstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, dürfte jedoch alle wesentlichen Punkte der Entwicklung der Stadt Naila enthalten. Sie ist außerdem noch um eine Auswahl weiterer Daten aus der Geschichte Nailas ergänzt. Nun wird der eine oder andere sicher die Erwähnung einzelner Ereignisse vermissen, während einiges nach seiner Meinung nicht hätte genannt werden müssen. Darüber, und ob alle wichtigen Ereignisse erfasst sind oder welche anderen Begebenheiten noch nennenswert wären, kann man wohl verschiedener Meinung sein.
Der Vorteil dieser Arbeit liegt in der übersichtlichen und knappen Darsteltung, sodaß sie für eilige Interessenten der Geschichte Nailas sogar eine Kurzchronik ersetzen kann. Allerdings fehlt, auch wenn alle wichtigen Phasen der Entwicklung durch Daten und die dazugehörigen Ereignisse festgehalten sind, das Eingehen auf die Zusammenhänge und die ausdrückliche Herausstellung ihrer Bedeutung.
Trotz dieser kleinen Einschränkung, glaube ich mit dieser Chronologie dem Bedürfnis nach einer umfassenderen Unterrichtung über die Geschichte Nailas nachgekommen zu sein. Die kurz gefaßten Angaben können und sollen den an Naila Interessierten noch dazu anregen, zum besseren Verständnis der Zusammenhänge wegen einzelner Ereignisse auf ausführlichere Darstellungen der Geschichte Nailas zurückzugreifen.
Naila, 1985 – Der Verfasser (Willi Schmeißer)
Fahne des Kutscher- und Markthelfervereins Naila
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Vorzeit
Die Menschen der Vorzeit sind nicht nur in die Mittelgebirge eingedrungen, sondern haben diese auch auf Passpfaden überschritten
500 v. Chr.
Kelten als Siedler und Bewohner in unserer näheren Umgebung
um Christi Geburt
Unsere Gegend ist ein Waldland
600 – 900
Bodenfunde lassen auf die Anwesenheit von Menschen im Raum Naila schliessen
850 – 1000
Ortsgründungen und Siedlung von Slawen in unserer Gegend
um 1000
Besiedlung des Waldgebiets durch deutsche Siedler | Turmhügelbefestigung als erste Anlage in Naila entstanden
1100 – 1300
Weitere Siedlungswelle mit Rodung grösserer Flächen und gründung weiterer Ortschaften | Keramikscherbenfunde lassen auf Anwesenheit von Menschen im Raum Naila schliessen
Der unbekannte Gründer des Nailaer Perfurts
1. Hälfte 14. Jhd.
Streit Vögte von Weida und Burggrafen von Nürnberg um Besitz der Stadt Hof und des Regnitzlandes
1333
04. Juli
Konrad der alte Radecker verkauft Güter, die er vom Bistum Bamberg hat, an die Vögte von Weida
1343
09. Januar
Erste urkundliche Erwähnung von Naila | Vögte von Weida verleihen dem Hans von Weißelsdorf und Konrad dem Radecker „daz gericht vber daz dorf zu Neulins“
1373
01. Juni
Heinrich der Jüngere, Vogt von Weida, verkauft die Stadt Hof und das Regnitzland mit dem Kirchensatz an Friedrich V., Burggraf von Nürnberg
1374
25. Dezember
Erste kirchliche Nachricht über Naila: Otto von Orlamünde erhält Stebener Pfarrlehen; Kapelle in Naila gehört zur Pfarrkirche Steben
1394
02. April
Erster urkundlich nachweisbarer Wildensteiner ist Konrad von Wildenstein
1398
25. März
Froschgrün erstmals urkundlich genannt: Dobenecker erhalten „Wüstung“ Froschgrün als Reichslehen
31. März
Konrad Wildenstein empfängt einen Hof in Naila
10. Mai
Nikol von der Grün empfängt 7 Güter und eine Badstube in Naila mit dem Gericht darüber | Hans Radecker empfängt 5 Güter in Naila | Johannes Planckenberger empfängt einen Hof und 9 Herbergen in Naila
18. Mai
Konrad von Gräfendorf empfängt einen Hof und eine Mühle (vermutlich Culmitz- oder Klugmühle, jetzt Mühlstrasse 4) in Naila
1406
26. Juni
Klage Bischof Albrecht von Bamberg gegen Burggraf Johann III. von Nürnberg wegen der Rechte, die Konrad Wildenstein von der Grün in Naila hat
1408
07. Dezember
Kompromissgericht legt Zwistigkeiten zwischen Bischof Albrecht von Bamberg und Burggraf Johann III. von Nürnberg bezüglich der Wildensteiner Lehen in Naila bei
1421
01. November
Gebrüder Wilhelm, Neidhard und Friedrich von Wildenstein mit dem Perfurt belehnt
um 1428
Sigmund Graf von Orlamünde verkauft Herrschaft Lichtenberg mit Patronat über die Kirche in Naila an Kaspar von Waldenfels
1429
03. März
Wildensteiner mit dem „wale“ auf dem das Perfurt steht belehnt
1435
26. November
Kirche St. Veit im Schiedsspruch von Markgraf Friedrich I. zwischen dem Pfarrer in Steben und den Gotteshauspflegern in Naila wegen der für die Kirche in Naila geopferten Gelder genannt
1437
Naila wird Sitz eines Amtes (1439 erstmals urkundlich erwähnt)
1444
Februar
Städtische Bundestruppen ziehen durch die Gegend und belagern erfolglos Lichtenberg, Wildensteiner in Naila unterstützen die Nürnberger, umherschweifende Truppen plündern umliegende Orte
04. Juli + 03. September
Amt Naila mit 70 Gulden Steuern angelegt
um 1450
Hans Radecker verkauft dem Spital in Hof den Radecker Wald (Spiegelwald)
1454
21. Dezember
Markgraf Johann IV. verleiht dem Markt Naila das Wappen (gespalten) mit dem Zollernschild (weiß/schwarz) und dem wilden Mann | Naila ist Markt mit Bürgermeister und Rat
1456
Juli
Ordnung des Bergwerks über das Kupferflöz in Naila von Markgraf Albrecht Achilles
1460
Wilhelm von Wildenstein hat grösseren Besitz in Naila
1464
18. März
Culmitz erstmals urkundlich erwähnt
1477
Belehnungen mit Bergwerken in und um Naila leiten eine Periode mit reger Bergbautätigkeit ein
1488
25. Februar
Wilhelm von Wildenstein trägt das Dorf Culmitz, das bisher sein freies Eigentum war, den Markgrafen Friedrich und Siegmund als Mannlehen auf
1502
Hofer Landbuch nennt als Besitz des Markgrafen in Naila 30 Güter, 9 Gütlein, zwei Höfe, einen Halbhof, 10 Häuser, die Badstube, ein Häuslein, ein wüstes Haus, einen Hammer, das Frühmeßhaus (Pfarrhaus) und die Kirche, in Froschgrün einen Edelmannssitz mit zwei Höfen, in Dreigrün zwei Halbhöfe sowie in der Linden einen Hof; ausserdem haben die von Wildenstein in Naila zwei Edelmannssitze und 20 besetzte Güter
1507 + 1512
Stiftungen Nikolaus Hahn, Professor der Theologie an der Universität Leipzig, ein gebürtiger Nailaer
zw. 1518 + 1523
Naila wird selbstständige Pfarrei unter dem Patronat der Herren von Waldenfels auf Lichtenberg
1525
Bauernkrieg ohne grössere Schäden in Naila
um 1529
Reformation in Naila eingeführt
1551
05. März
Teil von Naila und Culmitz im Besitz der Herren von Wildenstein
1559 – 1566
Streit der Nailaer Bürger mit den Herren von Reitzenstein auf Froschgrün um das Brau- und Schankrecht auf deren Gütern in Naila
1560
Erweiterung der Kirche
1568
Steindenkmal mit Zollernschild und Jahreszahl sowie im Aufsatz Relief mit den drei Kreuzen auf Golgatha
1581/82
Während eines Jahres in Naila 1453 Eimer (= ca. 1100 hl) Bier gebraut
1603
Kupferbergwerk „Reicher König Salomo“ durch Wasser der Selbitz zerstört
1615
30. September
Hans Philipp von Wildenstein besitzt das Perfurt, das aus 6 Teilen besteht
1621
Markgraf löst Bergwerk „Wilder Mann“ ein | Rettung Kupferbergwerk „Reicher König Salomo“ vor den Wassern der Selbitz
1621 – 1625
Bau des Berggrabens und (um 1625) Errichtung der Werkmühle (jetzt Marmormühle)
1626
Naila mit der Kirche abgebrannt
1632
Gründung Schuhmacherzunft Naila
09. August
Kaiserliche Truppen bringen Schrecken und Greuel des Dreissigjährigen Krieges in unsere Gegend, in Naila 26 Mann niedergehauen
1633/34
Erste Eintragungen durch Pfarrer Zacharias Burger im ältesten erhaltenen Kirchenbuch der Evang.-Luth. Pfarrei
1634
16. Januar
20 Reiter überfallen Naila, Bürgermeister Erhard Weiß von Kroaten verwundet und am 23. Januar gestorben
23. April
Kaiserliche Truppen zünden Naila an | Während des Jahres setzen sich Schrecken des Krieges fort, weitere Nachrichten über den Krieg im Kirchenbuch
1635
06. August
Markgraf Christian kommt von Hof nach Naila um das Bergwerk zu besichtigen
1636 – 1648
Kriegsjahre, in denen auch Naila zeitweise unter den Schrecken des Krieges zu leiden hatte
1640
Beginn der Arbeiten zum Wiederaufbau der zerstörten Kirche
1646
29. Januar
Markgraf Christian fertigt in Bayreuth „Ordnung des ehrsamen Handwerks der Schuhmacher zu Naila“ aus
1649
Schulhaus eingerichtet | Neu errichtetes Hammer- und Zerrenwerk in Gang gekommen
1654
Kirchenneubau vollendet
1656/57
Aus Bergwerk „Reicher König Salomo“ 10388 Gulden gewonnen
1671
Zunft des Zimmermannshandwerks Naila und Schneiderzunft Naila gegründet
1673
01. Juni
Ordnung der Metzgerzunft Naila
1683
Bergamt Naila errichtet
1685
27. November
Markgraf Christian Ernst gestattet den Hugenotten die Niederlassung u.a. in Naila | Gründung Reformierte Gemeinde in Naila
1691 – 1695
Verlegung Selbitzflussbett zur Gewährleistung Betrieb Bergwerke im Selbitzgrund
1692
Magister und Pfarrer Johann Will erwähnt in seiner Schrift „Das Teutsche Paradeiß in dem vortrefflichen Fichtelberg“ den Markt Naila, die Rittersitze Froschgrün, Klingensporn sowie die Hammergüter Ober- und Unterklingensporn
30. September
Ordnung des Handwerks der Bäcker und Müller
1699
Rektoratsschule nachweisbar
1712
Grösseres Schadenfeuer, bei dem Kultusgebäude verschont bleiben
25. Januar
Handwerksordnung der Rot- und Lohgerber in Naila
1716
Naila hat 142 Häuser, es gibt im Ort 8 Zünfte
1718
Neubeginn Abbau Bergwerk „Unterer wilder Mann“
1727
Bergwerk „Wilder Mann“ aufgegeben
1740
(Letzter) Höhepunkt Bergbautätigkeit, um Naila und Schauenstein 53 Bergwerke im Gang, Bergwerk „Oberer wilder Mann“ sehr ergiebig, 400 Bergleute in Naila beschäftigt
1755/1758
Bergwerk Dr. Luther eröffnet | Betrieb wieder eingestellt
1760
17. April
Reformierte Gemeinde Naila erhält Erlaubnis eigenen Prediger anzustellen
1765 – 1768
Bau der Marmorbrücke (Verkehrsverbindung Hofer Strasse über die Selbitz)
1780
Im Bereich Bergamt Naila noch etwa 200 Bergleute beschäftigt
1785
Bild „Dorf Naila ohnweid Hof im Bayreut’schen“ des Hofer Malers Johann Christian Reinhart
um 1790
Naila hat in 171 Häusern 1139 Einwohner, Dreigrün in 7 Häusern 24 Einwohner, Finkenflug 4, die Linden 8 und der Reutberg 3 Einwohner
1792
Naila kommt mit dem Fürstentum Bayreuth an das Königreich Preußen
1792 – 1797
Tätigkeit von Alexander von Humboldt als preußischer Oberbergmeister zur Belebung und Förderung des Bergbaus
1796
Verlegung Bergamtssitz nach Steben
1806
Französische Truppen besetzen das Fürstentum Bayreuth
1807
Preußen tritt Fürstentum Bayreuth an Frankreich ab
1809
Juli
Vorübergehend österreichische Truppen in der Gegend
1810
30. Juni
Ehemaliges Markgrafentum Bayreuth kommt zum Königreich Bayern
1811
Bildung Evang.-Luth. Dekanat Naila durch Abtrennung von der Superintendentur Hof
01. Oktober
Kammerämter aufgelöst und in Rentämter umgewandelt (später Finanzämter, Sitz in Lichtenberg)
1812
Naila wird Sitz eines Königlich bayerischen Landgerichts, Landgerichtsbezirk hat in 35 Gemeinden 14433 Einwohner
1813
Apotheker Bernhard Matthaei erhält Konzession zur Errichtung einer Apotheke in Naila, die er im Anwesen Marktplatz 14/16 eröffnet
1814
17. Februar
Brand zerstört Kantorats- und Rektoratsgebäude sowie 17 Häuser und Stadel
1815
Auflösung Reformierte Gemeinde | Neubau Schulhaus auf der alten Brandstätte | Sitz Evang.-Luth. Dekanat Naila nach Bad Steben verlegt
1816/17
Notzeiten durch schlechte Ernte 1816
1818
Naila Stadt III. Klasse mit Bürgermeister, Magistrat und Gemeindekollegium
1823
Gründung Singverein | Gründung Schützengesellschaft, erstmals Schützenfest auf dem bei der Marmormühle erworbenen Schützenplatz und beim dort erbauten Schützenhaus
1825
Neubau Landgerichtsgebäude (jetzt Marktplatz 12)
1831
Elementarschule errichtet
1837
Naila gehört zum Kreis (jetzt Regierungsbezirk) Oberfranken (vorher Obermainkreis)
1840
Krankenhaus (jetzt Anger 40) vom Landgerichtsbezirk eingerichtet
1841
Neubau Fronfeste (Gefängnis; jetzt Anger 26)
1842
Fronfeste neben dem Brauhaus (jetzt Braugasse 3) zum Rathaus angekauft und eingerichtet
1843
März – August
Grosse Teuerung als Folge einer Mißernte im Vorjahr
1844
02.Februar
Sparkasse für den Landgerichtsbezirk Naila nimmt Geschäftstätigkeit auf (Statuten vom 12. Oktober 1843)
1845
Holzkrawall
1848
Postexpedition errichtet, Eröffnung einer Karriolpost zwischen Hof und Naila | Gründung Bürgergesellschaft
1849
Beginn Renovierungsarbeiten Kirche (jetzt Marktplatz 13)
11. November
Komitee zur Gründung eines Rettungshauses gebildet
1851
26. November
Rettungshaus eröffnet
1852
11. November
Rettungshaus bezieht Gebäude bei der Ziegelhütte und führt seitdem den Namen „Martinsberg“
um 1853
Lithographie „Naila von Norden“
1855
15. Oktober
Einweihung erweitertes Anstaltsgebäude Rettungshaus Martinsberg
1856
22. Oktober
Verkehrsübergabe Neubau Brücke über die Culmitz (Verkehrsverbindung Hauptstrasse/Hofer Strasse)
1858
Neubelebung Bergbautätigkeit
01. Januar
Gründung Bergbau-Aktiengesellschaft
28. November
Feier Bergfest
1859
26. März
Anordnung Einstellung Arbeiten in Nailaer Bergwerken
1860
02./25. Juli
Brände im Rettungshaus Martinsberg
1862
03. August
Größter Teil von Naila fällt Brandkatastrophe zum Opfer
1863
Juni
„Geschichte der Stadt und des Bezirks Naila“ von Pfarrer Dr. Johann Georg Adam Hübsch herausgegeben
1864
„Topographie und Ethnographie des kgl. Gerichtsbezirks Naila“, verfasst von dem Bezirksarzt Dr. Wilhelm Reichel, herausgegeben
1868
Anwesen zum Pfarrhaus (jetzt Marktplatz 4) angekauft und eingerichtet
1869
Frühjahr
Beginn Arbeiten zum Kirchenneubau
12. Juli
Grundsteinlegung evang.-luth. Kirche (jetzt Marktplatz 13)
01. November
Neubau erstes Schulhaus (sogenanntes Altes Schulhaus, Kantorat, jetzt Kirchberg 2) eingeweiht
26. Dezember
Gründung Freiwillige Feuerwehr Naila
1871
Fertigstellung und Bezug Neubau Rathaus (jetzt Hauptstrasse 1) | Erwerb zweites Schulhaus an der Kronacher Strasse (jetzt Überlandwerk, Kronacher Strasse 33) durch die Stadt Naila
03. März
Erste Wahl zum deutschen Reichstag
29. Oktober
Einweihung Neubau evang.-luth. Kirche (jetzt Marktplatz 13)
1876
Schützengesellschaft und Bürgergesellschaft zur Bürger- und Schützengesellschaft vereinigt
1878
Eiserne Brücke über die Culmitz (Verkehrsverbindung Kronacher Strasse) errichtet | 6 Scheunen am Dreigrüner Weg abgebrannt
1879
01. Oktober
Aufhebung der Landgerichte, dafür entsteht Amtsgericht Naila
1881
09. Oktober
Einweihung neu errichteter Friedhof der Evang.-Luth. Kirchengemeinde
1883
Aus Singverein hervorgegangene Vereine Pfeifenclub und Erheiterung zum Gesangverein Liederkranz vereinigt
1885
Sitz der 1884 gegründeten Schuhfabrik Seifert & Klöber nach Naila verlegt
05. Juni
Gründung Turnverein Naila
Herbst
Gründung Gambrinusbräu Heckel & Hagen durch Heinrich Heckel und Peter Hagen
Oktober
Vollendung Neubau Steinbrücke über die Selbitz (Verkehrsverbindung Froschgrüner Strasse)
1886
Arbeiten zum Bahnbau und Bau der Bahnhofstrasse
06. Dezember
Erste Güter auf der Lokalbahn Hof-Marxgrün befördert
1887
01. Juni
Eröffnungsfeier für neue Lokalbahn Hof-Naila-Marxgrün
1888
Neubau Brücke über die Culmitz (Verbindung Bergstrasse-Kronacher Strasse)
02. Dezember
Weihe Neubau Leichenhalle im Friedhof der Evang.-Luth. Kirchengemeinde
1889
14. September
Wasserleitungssatzung für Neubau Wasserleitung (Quellgebiet „Schwarze Wiese“)
1890
Frühjahr
Amtsgerichtsgebäude-Neubau (jetzt Anger 24) bezogen
06. Juli
Schießhaus Bürger- und Schützengesellschaft am Marmorweg abgebrannt 19. Juli
Neue Wasserleitung Bestimmung übergeben, Wahr- und Erinnerungszeichen „Luitpoldbrunnen“ auf dem Marktplatz
30. September
Bauvollendung Schlachthofneubau (später Bahnhofstrasse 9)
1891
Buntweberei C. Seyffert (gegründet 1875 in Döbra von Carl Seyffert) verlegt Betrieb nach Oberklingensporn
1893
15. August
Bauvollendung Neubau Schießhaus (am Marmorweg) Bürger- und Schützengesellschaft
1894
Verlegung Sitz Evang.-Luth. Dekanat von Steben nach Naila
01. Dezember
Bauvollendung Fabrikneubau (jetzt Hofer Strasse 30) Buntweberei C. Seyffert mit Betriebsverlegung nach Naila
1897
19. Juni
„Nailaer Zeitung“ im Verlag E. Summerer erstmals erschienen
24. November
Verlegung Postamt in Neubau (jetzt Bahnhofstrasse 6)
1898
Verlegung Fabrikbetrieb Schuhfabrik Seifert & Klöber in Neubau (jetzt Anger 33)
01. Juni
Verkehrsübergabe Lokalbahnerweiterung Hof-Marxgrün bis Bad Steben
20. Oktober
Telefonanlage in Betrieb genommen
30. Oktober
Sektion Frankenwald des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins (01. Januar 1876 gegründet) in Frankenwaldverein umbenannt
1900
Schuhfabrik Seifert & Klöber errichtet in Culmitz Zweigbetrieb
11. Oktober
Einweihung Neubau Zentralschulhaus (jetzt Ringstrasse 1)
1902
31. Januar
Eröffnung Filiale Naila Bankgeschäft Karl Schmidt (jetzt Bahnhofstrasse 7)
12. April
Verlegung Buchdruckerei E. Summerer und Verlag „Nailaer Zeitung“ in eigenes Anwesen (jetzt Kronacher Strasse 5)
1904
01. Januar
Brauerei Fischer geht auf Exportbierbrauerei Löwenbräu über
Januar
Gründung Freie Turnerschaft Naila
1905
24.-26. Juli
Einweihung Turnplatz (an der Sägleithe) Turnverein Naila
1906
Schuh- und Stiefelfabrik Otto Tamm & Co gegründet mit Aufnahme Betrieb im Neubau (jetzt Schleifmühlweg 5)
Januar
Übernahme Erweiterung Schlachthof durch Stadt Naila
30. Oktober
Einweihung Neubau Saal Hotel Kammerer (später zu Marktplatz 18)
19. Dezember
Einweihung Neubau (nach Abbruch) Anstaltsgebäude Rettungshaus Martinsberg
1907
13.-15.Juli
Einweihung Turnplatz (an der Hofer Strasse) Freie Turnerschaft Naila
1908
Zu den Betrieben mit mehr als 50 Beschäftigten gehören ausser den bereits erwähnten Firmen u.a. auch die Asbestschieferfabrik Thümmelitwerke GmbH in Unterklingensporn und die Decken- und Teppichfabrik Heidenreich & Co in Naila
01. Mai
Städtische Fortbildungsschule nimmt Unterrichtsbetrieb auf
1909
05. Februar
Hochwasser und Eisgang von Selbitz und Culmitz mit Überschwemmung Nailaer Strassen
15. Dezember
Erstmals elektrisches Licht (Strassenbeleuchtung) aus dem Elektrizitätswerk (jetzt Überlandwerk, Kronacher Strasse 33) der Stadt Naila
1910
Errichtung Neubau für Zweigbetrieb in Culmitz Schuhfabrik Seifert & Klöber
01. Juli
Verkehrsübergabe und Einweihung Neubau Nebenbahnlinie Naila – Schwarzenbach am Wald
03. November
Gründung Freiwillige Sanitätskolonne Naila
1911
06.-08. August
Einweihung neuer Schützenplatz an der Kronacher Strasse Bürger- und Schützengesellschaft Naila
15. Oktober
Einweihung Neubau katholische Kirche „Verklärung Christi“ (später Ringstr. 14)
25. Oktober
Bezug Neubau Pfarrhaus bei katholischer Kirche und Verlegung Sitz der katholischen Kuratie von Bad Steben nach Naila
20. Dezember
Bauvollendung Neubau Turnhalle (jetzt Hofer Strasse 31) Freie Turnerschaft Naila
1912 Abbruch Marmorbrücke über die Selbitz (Verkehrsverbindung Hofer Strasse) und Neubau einer Brücke
13.-15. Juli
Einweihung Turnhalle (jetzt Hofer Strasse 31) Freie Turnerschaft Naila
1913
20. September
Brand von 11 rechts der Hofer Strasse stehenden Scheunen
1914
01. Januar
Gründung Allgemeine Ortskrankenkasse Naila
Oktober
Einrichtung Vereinslazarett Rotkreuzverein Naila in einem Fabriktrakt der Schuhfabrik Seifert & Klöber
1915
30. April
Bauvollendung Neubau Feuerlöschgerätehaus (später Hauptstrasse 15)
1917
Ablieferung je zwei Glocken von evang.-luth. und katholischer Kirche | Licht- und Kraftversorgung AG Dresden übernimmt Überlandwerk
1918
11. November
Ende 1. Weltkrieg
12. November
Arbeiterrat übernimmt im Rathaus und Bezirksamt die öffentliche Gewalt
1919
12. Januar
Landtagswahl
19. Januar
Wahl zur Deutschen Nationalversammlung
24. Januar
Gründung Gemeinnützige Bauvereinigung
02. April
Oberfränkische Bank für Handel AG Hof eröffnet Filiale in Naila
15. Juni
Gemeinde-, Bezirks- und Kreiswahlen
1920
Gründung Fussballabteilungen bei Turnverein und Freie Turnerschaft
Januar
Bayerische Disconto- (jetzt Hypotheken-) und Wechselbank übernimmt Oberfränkische Bank und führt Filiale in Naila als Depositenkasse weiter
24. März
Reichswehr zur Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung in Naila
15. August
Schuhfabrik Franken gegründet
01. Oktober
Eingemeindung von Froschgrün mit Schneckengrün und Mittelklingensporn
1921
01. Januar
Gründung Porzellanfabrik Naila Hagen & Co
29. Januar
Brand 11 Scheunen an der Hauptstrasse (untere Albin-Klöber-Strasse)
12. Februar
Eröffnungsvorstellung Kino Stefan und Anna Jasny im Lommersaal (jetzt Marktplatz 7)
23. Oktober
Weihe zwei neue Glocken für evang.-luth. Kirche
1922
04. Juni
Einweihung städtischer Friedhof
1923
Auflösung Bezirkskrankenhaus (jetzt Anger 40)
Juli
Bürger- und Schützengesellschaft Naila und Liederkranz Naila feiern 100jähriges Bestehen
06. Juli
Gründung Fränkische Licht- und Kraftversorgungs AG Bamberg mit Übernahme der örtlichen Stromversorgung
16. August
Neubau Postamtsgebäude (jetzt Bahnhofstrasse 8) in Betrieb genommen
02. September
Neubau Methodistenkapelle (jetzt Frankenwaldstrasse 7) eingeweiht
1924
05. März
Erstmals Musik und Vorträge über Kopfhörer aus Radioapparaten
21. April
Enthüllung Gedenktafeln für Gefallene und Vermisste des 1. Weltkrieges in der evang.-luth. Kirche
11. Juni
Brand mehrerer Scheunen am Birkigtweg und Ecke Weststrasse
1925
13./14. Juni
Einweihung Neubau Turnerheim (jetzt Sägleithe 1) Turnverein Naila
03. Dezember
Aufnahme Geschäftsbetrieb Neubau Sparkassengebäude (jetzt Frankenwaldstrasse 1)
1926
22. Mai
Weihe drei neue Glocken für katholische Kirche
05. August
Gründung Firma Paetzel & Sell
07. November
Einweihung Kolonnenhaus (an der Ringstrasse) Freiwillige Sanitätskolonne Naila
19. November
Gasleitung in Betrieb genommen
25. Dezember
Erste Vorstellung Kino im eigenen Haus (jetzt Marlesreuther Weg 11) Stefan Jasny
1927
16. Mai
Gründung Motor-Sport-Club (MSC 1927) Naila
1928
Gründung Bürgerbräu Andreas Wohn | Firma Paetzel & Sell verlegt Geschäftsbetrieb nach Hofer Strasse 13
02. April
Brand 6 Scheunen an der Kronacher Strasse
28./29. Juli
Jubiläum Frankenwaldverein mit historischem Festzug am 29. Juli
1929
Speditionsfirma Bischoff nimmt Güterkraftverkehr auf
13. Oktober
Einweihung Kinderheim (jetzt Albin-Klöber-Strasse 9) Evang.-Luth. Kirchengemeinde mit Kindergarten und Warmbad
03. November
Einweihung Dr.-Köhl-Turm auf der Steinreuth durch Frankenwaldverein
1930
Allgemeine Ortskrankenkasse bezieht Geschäftsräume (später Philipp-Heckel-Strasse 7)
1931
17. Mai
Eröffnung Frankenwald-Museum in Räumen des Rettungshauses Martinsberg
02. August
Übernahme Frankenwald-Jugendherberge in Culmitz durch Frankenwaldverein
22. November
Einweihung Neubau Friedhofshalle (jetzt Albin-Klöber-Strasse 6)
26. November
Erste Tonfilmvorführung im Kino Stefan Jasny (jetzt Marlesreuther Weg 11)
1932
Baugechäft Hermann Bernstein verlegt Sitz von Lichtenberg wieder nach Naila
25. März
Aufführung Oratorium „Der Messias“ von Georg Friedrich Händel durch Chorverein Liederkranz
09. Juli
Einweihung neu erbaute Festhalle auf dem Schützenplatz
1933
Gleichschaltung der Vereine, einige Vereine wie Freie Turnerschaft, Arbeitergesangverein Vorwärts aufgelöst
14. Februar
Brand Gaststätte „Altes Schießhaus“ (jetzt Hofer Strasse 37)
10. März
SA und SS hissen nationale Flaggen auf den öffentlichen Gebäuden
22. April
Gemeindewahlausschuß stellt Stadtrat auf
01. Mai
Festzug und Feiern zum nationalen Tag der Arbeit
02. November
WHW-Veranstaltung in Naila
14. Dezember
Kultusminister Hans Schemm in Naila bei WHW-Veranstaltung
1934
Erste Kleinsiedlungen (Heimstättenweg) in Froschgrün errichtet
01. April
50jähriges Bestehen Schuhfabrik Seifert & Klöber
April
Brauhaus abgebrochen und Wohnhaus (jetzt Braugasse 5) errichtet
1935
Rettungshaus Martinsberg der Inneren Mission unterstellt
29. September
Wiedereinweihnung evang.-luth. Kirche (jetzt Marktplatz 13) nach Renovierung und Umgestaltung im Innern
01. Oktober
Mitglieder des Stadtrats führen Bezeichnung Ratsherren
15. Oktober
Brand mehrerer Scheunen an der Kronacher Strasse
20. Oktober
Einweihung Hans-Schemm-Heim (jetzt Schlehenweg 2)
1936
Weitere Kleinsiedlungshäuser in Froschgrün errichtet
Sommer
Bad im Dreigrünbachgrund zur Benutzung freigegeben
1937
Fassung Geiserbachquellen zur Verbesserung Wasserversorgung
01. Januar
Sparkassen im Bezirk Naila als „Vereinigte Sparkassen des Bezirks (später Landkreises) Naila“ zu einer Sparkasse vereinigt
1938
01. Mai
Neu gegründete Verbandsberufsschule nimmt Unterrichtsbetrieb auf
03. Juli
Feier zur Vereinigung der Kreise Naila und Münchberg zum Kreis Münchberg-Naila
19. September
Sudetendeutsche Flüchtlinge in Naila
29. Oktober
Erneuertes Lichtspielhaus (jetzt Marlesreuther Weg 11) wieder eröffnet
1939
01. Januar
Bezirk Naila hat die Bezeichnung Landkreis Naila
17. Mai
Naila hat 4519 Einwohner, Culmitz 398 Einwohner
09. November
Eisenbahnunglück bei Froschgrün mit 3 Toten und 7 Schwerverletzten
1941
31. Mai
„Nailaer Zeitung“ stellt Erscheinen kriegsbedingt ein
1942
Februar
Je zwei Glocken von evang.-luth. und katholischer Kirche abgenommen und abgeliefert
1943
Verlagerung von Industriebetrieben in den Frankenwald
1945
14. April
Brand Festhalle auf dem Schützenplatz | Naila kampflos von amerikanischen Truppen besetzt
08. Mai
Ende des 2. Weltkrieges | Nahezu 200 Gefallene aus Naila und 22 aus Culmitz sowie zahlreiche Vermisste
31. Mai
Erstes Amtsblatt für den Landkreis Naila nach dem Krieg herausgegeben
15. August
Gründung Liba-Maschinenfabrik mit Betrieb in Oberklingensporn
26. September
Gründung Arbeitersportverein (später Fußballsportverein) Naila und Aufnahme des Fußballspielbetriebs
12. Oktober
Frankenpost ertmals erschienen
09. November
Wiedereröffnung Apollo-Lichtspiele (jetzt Marlesreuther Weg 11)
1946
Katgutfabrik nach Culmitz in die Jugendherberge verlegt (Weiterentwicklung zur Firma Serag-Wießner)
20. Februar
Neugründung Freie Turnerschaft Naila
Mai
Erste Transporte mit Vertriebenen aus dem Sudetenland
19. Juni
Erste mündliche Verhandlung der Spruchkammer Naila
24. Juni
Verbandsberufschule Naila nimmt Unterrichtsbetrieb auf
08. Oktober
Eröffnung Hilfskrankenhaus (jetzt Hühlberg 10) Landkreis Naila
30. Oktober
Naila hat 6549 und Culmitz 558 Einwohner
1947
16. Mai
Eröffnungsfeier Neugründung Volksbildungsstätte Naila
01. Juli
Alois Thierron gründet Handwerksbetrieb, aus dem sich Firma Alois Thierron & Co entwickelt hat
1948
06. November
Erste Versammlung neu gegründeter Turn- und Sportverein 1885 Naila als Nachfolger Turnverein
1949
61 neue Wohnungen geschaffen, jedoch noch 152 Familien mit 433 Personen als Wohnungssuchende registriert
10./11. Juli
Erstes Wiesenfest nach dem Krieg auf dem Turnhallensportplatz (bei Hofer Strasse 31)
26. August
Wiedererscheinen „Nailaer Zeitung“
01. Oktober
Aufnahme Unterricht an der neu gegründeten Staatlichen Stickereifachschule Naila
13. November
Aufführung Oratorium „Die Schöpfung“ von Joseph Haydn durch Chorverein Liederkranz
15. November
Gründungsversammlung katholische Siedlergemeinschaft zum Anschluss an St.-Joseph-Stiftung
ab 1950
Weitere Daten zur jüngeren Stadtgeschichte sind den Archiven der Zeitungen „Nailaer Zeitung“ (bis 1970) und „Frankenpost“ (ab 1945) zu entnehmen