Nailaer Kirchentafeln: Sechs ovale Ölgemälde auf Holztafeln, entstanden im 17. und 18. Jahrhundert, aus der alten evang.-luth. Kirche. Sie zierten damals die Empore und die Decke. Die Tafeln wurden 1858 wegen Erneuerung des Innenraums abgehängt und ausgelagert. Sie überstanden so den großen Stadtbrand von 1862, der die Kirche vollkommen zerstörte. Diese Ölgemälde wurden 1985 aufwändig restauriert. Sie zeigen vier biblische Szenen, ein Wappen (1690) und einen Text (Offenbarung des Johannes 14, Vers 13).
Erhalten geblieben aus der Zeit vor dem großen Brand sind außerdem noch der Scherben von einer der drei alten Glocken (befindet sich im Museum) sowie ein großes Kruzifix, das in der Stadtkirche hängt.
Geroldsgrüner Liederhandschrift: Im Frühjahr 1946 wurden beim Aufräumen des Rathausbodens in Geroldsgrün viele alte Papiere verbrannt. Durch die Aufmerksamkeit eines Helfers konnte dieses eine Blatt (von etwa 30 Pergamentstücken) vor dem Feuer gerettet werden. Das Fragment stammt von einem Antiphonar, das beidseitig mit Noten und einem lateinischen Text beschrieben ist. Nach einem Gutachten handelt es sich dabei um einen Teil eines alten Marienliedes. Die Großbuchstaben gehören zu den Lombardischen Versalien. Die anderen Buchstaben sind frühgotische Minuskeln, wie sie vor tausend Jahren geschrieben wurden. Charakteristisch sind die vierlinigen Notenzeilen. Alle Kriterien deuten auf eine Entstehung um 1200 n. Chr. hin.
Ein Koffer mit sogenannten Totenschildern. Die Schilder mit christlichen Motiven wurden seitlich an der Totenbahre oder am Leichenwagen angebracht, wenn der Verstorbene von der Kapelle zum Grab gebracht wurde.