Das Schuhmacherhandwerk hat in Naila eine lange Tradition. Es war geprägt durch den Bedarf an schwerem, festem und qualitativ hochwertigem Schuhwerk für Bergbau, Land- und Forstwirtschaft sowie der Flößerei. Jedoch nach dem wirtschaftlichen Niedergang der Region Mitte des 19. Jahrhunderts litten auch die zahlreichen Schuster große Not. Ihr Anspruch, hohe Qualität und niedriger Preis, weckte dann aber 1884 die Neugierde eines jungen Unternehmers aus Oelsnitz in Sachsen: Albin Klöber (1857-1947). Er erkannte schnell, welches Potential sich ihm hier bot. Klöber baute die mechanische Herstellung von Schuhen weiter aus und vergrößerte seine Fabrik zusehends. Mit der Marke „Wohlauf“ erschloss sich Albin Klöber 1904 neue Märkte in Deutschland. Nicht nur das für Bergbau, Landwirtschaft, Forsten, Arbeit und Flößerei benötigte Schuhwerk bestimmten weiterhin das Sortiment, sondern auch modische Schuhe für den täglichen Gebrauch. Seine Innovation brachte den erhofften Erfolg und bestimmte über Jahrzehnte die Arbeit und das Leben in Naila.
Nach dem Ende der Firma Seifert & Klöber 1991 gelang es, die einmalige Ausstellungkollektion zu erhalten. Diese Sammlung übernahm im Jahr 2014 das Museum Naila. Schuhe und Stiefel aus dem gesamten Sortiment ab 1896 bereichern jetzt die Ausstattung in der Schusterstube.
Die Geschichte von Albin Klöber